Wettbewerb Waldorfkindergarten, München

Bauherr: Waldorfkinderhaus Pasing in der Blumenau e.V.
Neubau

EG:2 Krippengruppen + Büro Leitung
OG:1 Vorschulgruppe + Küche + Personal
Grundstücksfläche:1.001 m²
GFZ:0,57
BGF:567 m²
BRI:2.000 m³

Die Aufgabenstellung war eine 2-gruppige Kinderkrippe mit einem vorgegebenen Raum- und Funktionsprogramm in Holzbauweise zu planen. Das Gebäude soll einer Niedrigenergiebausweise gerecht werden. Das Modul der Vorschulgruppe sollte so eingeplant werden, dass es nachträglich angebaut werden kann. Im Westen soll die Möglichkeit einer Ergänzung durch ein Pfarrhaus erhalten bleiben.

In seiner Grundstruktur bildet das Gebäude einen Winkle mit den langen Schenkelseiten nach Süden und Osten. Die Räume im Inneren folgen dieser klaren Form und bieten dem Nutzer eine gute Orientierung im Haus sowie zur Landschaft. Die Räume wurden nach folgendem Kanon angeordnet. Alle Räume für die Kleinkinder sind auf ebener Erde und nach Süden oder Osten orientiert. Die vier Haupträume reihen sich aneinander, die Gruppenräume in der Mitte sind zusammen schließbar und werden von den Gruppennebenräumen flankiert. Vor den Räumen liegt ein erweiteter Flur, der auch genügend Platz zum Umkleiden bietet oder für Spiel außerhalb der Gruppenräume. Der Sanitärbereich schließt direkt an den Flur an.

Die Eltern und Kinder betreten das Gebäude von Nordosten in einer ähnlichen Situation, wie bei der bereits bestehenden Einrichtung. Am Eingang liegt das Büro der Leitung. Es oll auch Anlaufstelle und Kommunikationspunkt für die Eltern sein, deshalb befindet sich hier auch ein Bereich für die Mütter und Väter. Im Sommer könnten die Glastüren auch geöffnet werden und es ensteht ein kleines „Elterncafé“. Dieser Empfangsbereich öffnet sich mit seinem Luftraum großzügig nach oben und lässt somit beide Geschosse als zusammengehörige Einheit erleben. Alle weiteren Nutzungen wurden ins erste Obergeschoss gelegt.

Ziel war es, die Nutzflächen möglichst gleich auf beide Geschosse zu verteilen, um einen kompakten Baukörper zu bekommen. Dies hat energetische Vorteile und lässt eine möglichst große unbebaute Fläche als Garten übrig.

Um das erste Obergeschoss zu erschließen gibt es eine Treppe direkt am Eingang sowie einen Lift, der der Versorgung mit Essen dienen soll sowie für Menschen mit Bewegungseinschränkungen zur Verfügung steht. Im Osten des L-förmigen Baus sind die dienenden Räume, Küche mit Lager und Hauswirtschaft untergebracht. Im Südflügel gibt es den Personalbereich und im Südwesten ist Platz vorgesehen für den Hauptraum der Vorschule mit dem dazugehörigen Sanitärbereich. Dieser Erweiterungsbereich wurde bewusst nach Westen gelegt. Es könnte hier eine kleine Baustelle mit dem entsprechenden Umfeld abgewickelt werden, ohne dass die andere Nutzungen eingeschränkt werden.

Die Fassade soll eine senkrechte Holzschalung aus verschieden breiten Brettzuschnitten erhalten. Es ist an eine überlappte Schalung gedacht, bei der zwischen zwei Deckbrettern jeweils durch die Fuge die dahinterliegenden Bretter zu erkennen sind, die farblich behandelt sind, während die vordere Deckbrettschale, die mehr als 80 % der Fläche ausmacht, in einem Naturton gehalten ist.

Bei gewünschter Holzbaukonstruktion ist bei den tragenden Teilen an eine vorgefertigte Holztafelbauweise gedacht, die vor Ort eine kurze Bauzeit mit wenig Beeinträchtigung der Nachbarschaft ermöglicht.